Württemberger-Lamm auf der schön&gut 29.10.-1.11.2021

Schafhaltung genießt in Baden-Württemberg historisch, aber auch heute noch, einen relativ hohen gesellschaftlichen Stellenwert. Schafe wurden schon seit dem Mittelalter in relativ großen Herden, vor allem zuerst durch die Klöster und Feudalherren, gehalten.  Über die Jahre etablierten sich die traditionellen Schäferfamilien, welche aus der Schäferzunft entstanden sind. Die Schäferläufe in Markgröningen, Bad Urach, Wildberg und Heidenheim trugen hier als jährliches Versammlungsereignis maßgeblich dazu bei. Zuerst stand der handwerkliche Nutzen der Wolle im Vordergrund, was im Jahre 1786 dazu führte, dass unter dem Herzog Carl Eugen spanische Merinoschafe über dem Landweg importiert und in die vorhandenen württembergischen Schafe eingekreuzt wurde. Das daraus entstandene „Württemberger Schaf“ setzte Maßstäbe in der Marsch-, Pferch-, und Fruchtbarkeit und war in Bezug auf die Wollqualität dem „Württemberger Schaf“ überlegen. Aufgrund dessen standen die entsprechenden Mengen an qualitativ hochwertiger Wolle zur weiteren Verarbeitung durch Manufakturen zur Verfügung. Durch die traditionellen Schäferfamilien, die ihre Schafhaltung als Wanderschäfer ausgehend aus Württemberg in ganz Süddeutschland betrieben, entstand so der legendäre Ruf der „Württemberger Schafe“, welche gleichzeitig zur weiteren Verbreitung dieser Schafsrasse beitrug. Der Import der spanischen Schafe fiel nun auf fruchtbaren Boden, da diese die gleichen Haltungsbedingungen und Umwelteinflüsse sowie die Transhumanz der Württemberger Hirten in Süddeutschland wie in ihrem Ursprungsgebiet der Extrematura vorfanden.

Heute steht, neben der Landschaftspflege, die Fleischnutzung der Tiere immer noch im Vordergrund, wenn auch die Schäferei bzw. die Schafhaltung weitergehende besondere Erzeugnisse zu bieten hat. Wolle als Ausgangsstoff für hochwertige Kleidung und Funktionswäsche bis hin zu Dämmmaterial und Wolldünger, aber auch die Leistungen der heimischen Schafhaltung bei der Pflege und Erhalt unserer seit Jahrhunderten entstandenen Kulturlandschaft ist für unsere Gesellschaft sehr wertvoll. Die 1985 gegründete Baden-Württembergische Lammfleischerzeugergemeinschaft e.V. versteht sich als Selbsthilfeorganisation der Schafhalter zur Unterstützung bei der Vermarktung ihrer Erzeugnisse und hat dabei speziell das von ihren Mitgliedsbetrieben erzeugte Lammfleisch im Fokus. Mit der Einführung und Renaissance der Marke „Württemberger Lamm“ konnten Maßstäbe in der Lammfleischvermarktung in der Region gesetzt werden. Die beteiligten Schafhalter im Land stehen hinter ihrer Marke und so war es von Vorteil, bei der gemeinschaftlichen Vermarktung, als im Jahre 2003 die EDEKA SÜDWEST GmbH als Premiumpartner für diese Initiative „Württemberger Lamm“ gewonnen werden konnte. Preis- und Absatzsicherheit mit einem Mehrwert für die angeschlossenen Schäfereien im Lande waren die Folge. Die zahlreichen PR Maßnahmen und Aktivitäten der EDEKA zum Thema regionales Lammfleisch in und um ihre Märkte im Lande sind vorteilhaft für den regionalen Absatz des Erzeugnisses, dabei war es  auch von Vorteil, dass sich das Absatzgebiet deckungsgleich mit der Erzeugerregion verhielt.

Seit nunmehr über 13 Jahren wird diese Partnerschaft auch auf der Slow Schaf und der schön&gut im Albgut erfolgreich praktisch betrieben. Zahlreiche Aktivitäten zur und auf der Messe rund um das Thema Lammfleisch haben über die Jahre stattgefunden, um das in der Region erzeugte Lammfleisch dem interessierten Besucher näher zu bringen. Jahr für Jahr verausgabt sich der Koch und Foodstylist Andreas Miessmer aus dem badischen Friesenheim, um diese regionale Spezialität der aufgeschlossenen Kundschaft näher zu bringen. Dieses große persönliche Engagement zum Wohle für die baden-württembergische Schafhaltung wird Jahr für Jahr von der EDEKA Südwest erfolgreich gesponsert. Unser Schäfer und Schäferinnen wissen dies mit der Unterstützung bei der Vermarktung ihrer Lämmer über das Projekt zu unterstützen und zu schätzen.  Es ergeht herzliche Einladung zum Kommen und Probieren der Besucher der schön&gut in der Messehalle an den Stand  S 11 der EDEKA, auch haben sich einige beteiligte Schäfereien am Stand eingefunden um die auf ihren Betrieben angebotenen Produkte auf einem kleinen Schäfermarkt dem interessierten Besucher käuflich anzubieten.