Von der Landschaft zum Verbraucher – die Wanderschäferei Mang ist Pionierbetrieb für „Württemberger Lamm“. Willi Mang sen. und Marlies Mang aus Bad Schussenried – Reichenbach haben in erster Generation eine vorbildliche Schäferei aufgebaut. Vom Heimatstandort in der idyllischen oberschwäbischen Bäderlandschaft aus betreiben die Berufsschäfer eine typische baden-württembergische Wanderschafhaltung. Schäfermeister Willi Mang junior ist am elterlichen Familienbetrieb beteiligt. Um die Muttertiere zum Zeitpunkt der Ablammung gut betreuen und mit ausreichend Futter versorgen zu können, hat Familie Mang in einen besonders tiergerechten Stall investiert. Dieser so genannte „Außenklimastall“ wurde mit dem Landestierschutzpreis dafür ausgezeichnet, dass er den Tieren viel Helligkeit, Platz und Liegekomfort in geschütztem Klima bietet. Damit und mit den rund 850 Mutterschafen sind die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass diese traditionelle Wanderschafhaltung im Familienbetrieb fortgesetzt werden kann.
2,5 Arbeitskräfte, zwei Generationen sind im Betrieb tätig
140 ha, davon 38 ha Landschaftsschutzgebiet und 70 ha Truppenübungsplatz
825 Merinolandschafe Böcke der Rassen Merinolandschaf, Schwarzkopf und Texel
ganzjährige Ablammungen, seit Januar 2001 Lämmeraufzuchtstall in der Aufzuchtkooperation Oberschwaben
Von Ende Januar bis etwa Mitte April – weiden Mang´s Merinolandschafe heimatnah im Raum Bad Schussenried selbst. Sobald das Frühjahr ein entsprechendes Futterangebot hervorbringt, wird die Herde zu ihren Sommerweideplätzen aufbrechen. Das Grünland am Bundeswehrstandort Sigmaringen und „fürstliche“ Flächen an der Donau werden dann abgehütet. Sind Gras und Kräuter hier aufgebraucht, wandern die Mutterschafe im September weiter: über abgeerntete Ackerflächen, Obstbaumwiesen und pflegebedürftige Naturschutzflächen zur Herbstweide bei Tuttlingen. Wollen die Landwirte nicht, dass Mang´s Wanderschafherde über ihre Flächen zieht, müssen sie diese in alter Tradition mit einem „Wedel“ – das ist ein Stock, auf den Tannenäste oder Strohbüschel gebunden werden – kennzeichnen. Ansonsten geht das Recht, Schafherden über abgeerntete Flächen ziehen zu lassen, auf das Mittelalter zurück. Damals war es allerdings der Landesherrschaft vorbehalten, die Felder der Untertanen vom 11. November bis 23. April zu beweiden.
Etwa Ende Dezember geht´s dann zurück in die klimatisch günstigen Gebiete am Heimatstandort Schussenried zur Winterweide. Bevor die Wanderungen losgehen, wird noch das zuständige Veterinäramt informiert. Denn die Wanderschäfer brauchen eine Triebgenehmigung, die nur für eine gesunde Herde erteilt wird. Im Trieb- oder Wanderbuch wird die amtliche Erlaubnis für den Zugweg und den Wanderzeitraum dokumentiert, bei Erreichen des Wanderziels geht´s wieder zum Rathaus um dieses per Stempel zu bestätigen.
Vermarktung von Lammfleisch an regionale Metzger und Gastronomie
Beirat der BW-Lammfleischerzeugergemeinschaft
Willi Mang sen. ist Ehrenvorsitzender der BW-Lammfleischerzeugergemeinschaft
aktive Unterstützung der Fach- und Öffentlichkeitsarbeit für die Vermarktungsinitiative Württemberger Lamm
Willi Mang jun.
Wanderschafhaltung und Lämmeraufzucht
Schussenrieder Str. 25
88427 Bad Schussenried – Reichenbach